Mittwoch, 28. März 2018

Buchrezension: Catherine Isaac - Was in unseren Sternen steht


Inhalt:

Ein Sommer in der Dordogne. Der Duft von Lavendel, ein altes Château, im Fluss schwimmen, Bordeaux trinken. Ein Traum – nur nicht für Jess. Denn dort lebt Adam: Ihre große Liebe, der Vater ihres Kindes, aber auch der Mann, der ihr das Herz gebrochen hat. Nur wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes hat Jess sich von ihm getrennt. Mittlerweile ist William zehn Jahre alt und seinen Vater kennt er kaum. Adam hat sich in Frankreich ein neues Leben aufgebaut und führt das Château de Roussignol, ein Hotel, malerisch gelegen inmitten von Lavendelfeldern und Kiefernwäldern. Mit diesem Urlaub erfüllt Jess den Herzenswunsch ihrer Mutter. Sie ist überzeugt, Vater und Sohn müssen endlich eine Beziehung zueinander aufbauen. Und auch Jess kann davor nicht länger die Augen verschließen. Denn anders als die meisten Menschen hat sie bereits erfahren, was in ihren Sternen steht, und daher eine Mission: Vater und Sohn müssen sich ineinander verlieben, dafür hat sie einen Sommer lang Zeit. Doch auch ihre eigenen Gefühle für Adam sind längst nicht so abgeschlossen, wie sie dachte. Und wie lebt man, wenn man seine eigenen Sterne kennt? Wie hält man das Glück fest?

Rezension:

Jess ist alleinerziehende Mutter eines zehnjährigen Sohnes. Nur wenige Wochen nach der Geburt hatte sie sich von ihrem Freund und Vater des Kindes, Adam, der offensichtlich noch nicht bereit war, Verantwortung für eine Familie zu übernehmen, getrennt. Adam wohnt inzwischen in Frankreich und hat seinen Traum, den Umbau eines Châteaus zu einem Feriendomizil in der Dordogne wahr gemacht.

Nachdem Adam seinen Sohn immer nur sporadisch gesehen hat, besuchen ihn Jess und William dieses Jahr für drei Wochen in den Sommerferien in Roussignol. es ist vor allem der Herzenswunsch ihrer kranken Mutter, die möchte, dass Vater und Sohn sich besser kennenlernen und endlich engeres Verhältnis zueinander aufbauen, den Jess erfüllen möchte.

Um den Urlaub bei ihrem Exfreund erträglicher zu machen, verbringen auch ihre besten Freundinnen Natasha und Becky die Ferien auf dem Anwesen des malerischen Château. Jess ist überrascht, was sich Adam aufgebaut hat, aber gleichzeitig auch enttäuscht davon, dass er sich zunächst rar macht und kaum Zeit mit William verbringen möchte. Sie bekommt den Eindruck, dass er noch immer der verantwortungslose Lebemann wie vor zehn Jahren ist.
Doch schon wenig später unternehmen Vater und Sohn nicht mehr nur gezwungenermaßen Zeit miteinander und Jess muss sich eingestehen, dass es aufgrund ihre besonderen Situation die richtige Entscheidung war, Adam und William zusammenzubringen und dass sie nach wie vor Gefühle für Adam hat.

"Was in unseren Sternen steht" ist ein Roman über eine junge Frau, die mit einem nur schwer zu ertragenden Schicksal leben muss und auf Bitten ihrer im Pflegeheim lebenden Mutter ihren Exfreund besucht, um ihm und ihrem Sohn die Möglichkeit zu geben, eine Beziehung zueinander aufzubauen, insbesondere um für William einen weiteren Anker in seinem Leben zu platzieren.
Auch wenn der Urlaub in Frankreich - drei Wochen bei ihrem Exfreund - Jess zunächst große Überwindung gekostet hat, wusste sie, dass der Wunsch ihrer Mutter eine vernünftige Entscheidung war, die sie ihrem Sohn zuliebe treffen musste. Womit Jess allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass sie sich wieder in ein Gefühlschaos wie vor zehn Jahren stürzen würde, als ihr Adam das Herz gebrochen hatte.

Der erst Roman, der von Catherine Isaac nicht unter einem Pseudonym erschienen ist, ist ein ergreifender Roman über das starke Band einer Familie, den Zusammenhalt von Freunden und die Liebe, die einem unerwartet begegnet. Es ist aber auch ein Roman über ein schwertes Los und eine Erkrankung, mit der Jess' Mutter akut zu kämpfen hat. Einen Kampf, den sie nicht gewinnen können wird und der Jess auch aufgrund ihrer eigenen Zukunft und der ihres Sohnes schwer belastet.

Durch das idyllische Setting in einem Château in der Dordogne im Osten Frankreichs ist das Buch ein perfekter Roman für den Sommer(urlaub). Der Aufenthalt der Briten in Frankreich, von Kess und ihrem Sohn, von Natasha und Becky mit ihrer lebhaften Familie ist abwechslungsreich mit allen Höhen und Tiefen, die es in Familie und Partnerschaft gibt, beschrieben. Durch den empathischen Schreibstil der Autorin fühlt man sich eng mit den sympathischen und authentisch gezeichneten Charakteren verbunden.

Die schöne Sommerstimmung wird jedoch durch Jess' Familiengeschichte getrübt, eine verheerenden Krankheit, die die Familie fest in ihrem Bann hat sowie durch alte Missverständnisse und lang gehegte Geheimnisse.
Der Roman spielt im Sommer 2016, durch Rückblicke aus Jess' Perspektive, die mühelos mit der gegenwärtigen Handlung verwoben sind, erfährt der Leser jedoch auch, was vor zehn Jahren zwischen Jess und Adam vorgefallen ist.

Mir hat die Mischung aus ausgelassener Urlaubsstimmung an diesem schönen Ort, ernsthafter Themen und Tragik, das Auf und Ab von Jess' Gefühlswelt, Enthüllungen, die den Roman so abwechslungsreich gestalten und in neue Bahnen lenken, sehr gut gefallen. Der Schluss gibt meiner Euphorie über den herzzerreißenden Roman jedoch einen entscheidenden Dämpfer. Mir war das Ende zu kitschig und Hollywood-like und hätte in abgeschwächter Form der Wiederbelebung der Liebe von Jess und Adam - nicht ganz so bemüht perfekt - der Geschichte mehr Authentizität gegeben.



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