Samstag, 20. Januar 2018

Buchrezension: Stefan Bachmann - Die Seltsamen


Inhalt:

Das souveräne Debüt eines 18-Jährigen – ein Bestseller in Amerika und jetzt auch in Deutschland: Ein schüchterner Junge zieht aus, seine Schwester zu suchen, und findet nicht nur einen Freund, sondern muss – vielleicht – auch die Welt retten.

Bartholomew Kettle wäre gern ein ganz normaler Junge, aber er findet sich hässlich – fast so hässlich wie seine Schwester Hettie. Freunde hat er keine. Wie auch? Schließlich ist er ein Seltsamer, halb Mensch, halb Feenwesen, von beiden verachtet, vor beiden auf der Hut. Besonders seit Mischlinge wie er auf mysteriöse Weise verschwinden. Eines Tages taucht eine geheimnisvolle Dame in einem pflaumenfarbenen Kleid im Slum von Bath auf. Bartholomew beobachtet sie verstohlen durchs Fenster. Was will sie? Als plötzlich Federn aufwirbeln und die Dame mit einem weiteren Mischlingskind entschwindet, vergisst Barthy jegliche Vorsicht – und wird bemerkt. Ein tollpatschiger junger Politiker, der alle Parlamentssitzungen verschläft, scheint der Einzige zu sein, der Barthy helfen will. Barthy ist überzeugt: Der Nächste in der Reihe bin ich.

Rezension:

An einem 23. September hatte sich in der Stadt Bath in England ein Portal geöffnet, wodurch der Übergang von zwei Welten möglich gewesen ist. Feen, Gnome und Elfen sind nach England gekommen und haben sich unter die Bevölkerung gemischt. Inzwischen leben die Feen in Slums, den Mischlingen - halb Mensch, halb Fee - ergeht es allerdings noch schlechter. Sie werden gesellschaftlich geächtet, sind die "Seltsamen". Der Junge Bartholomew Kettle und seine Schwester Hettie sind zwei von ihnen.

Inzwischen ist das neunte Mischlingskind verschwunden und tot - ausgehöhlt - in der Themse aufgefunden worden. Bei dem letzten Opfer handelte es sich um einen Freund und Nachbarn von Bartholomew, weshalb er sich selbst an Leib und Leben bedroht fühlt. Was er nicht ahnt, ist, dass die Verbrecher es auf seine Schwester abgesehen haben, die sie als Portal nutzen wollen, um das Tor in die andere Welt erneut zu öffnen.

Als Hettie verschwindet, begegnet Bartholomew bei seiner Suche nach ihr Mr. Jelliby, einem Mitglied des Staatsrates aus London, der ihm helfen möchte.

"Die Seltsamen" ist ein Young Adult-Fantasyroman, den der Autor im jungen Alter von nur 16 Jahren geschrieben hat. Die Geschichte wird im zweiten Band der Reihe "Die Wedernoch" fortgesetzt.

Mir war die Geschichte etwas zu verworren, zu viele unterschiedliche Gestalten, maschinenartige Tier und fabelhafte Figuren wirkten mit. Die Beschreibung der neuen Welt und die Einführung in die Charaktere wirkte etwas zu lang, da erst ab der Hälfte des Romans ersichtlich wird, worauf der Autor hinaus will und damit zu spät Spannung aufgebaut wird.

Der Autor verwendet eine ganz besondere Sprache, um die Atmosphäre diese utopischen Englands zu vermitteln. Aufgrund der etwas langatmigen Beschreibungen konnte mich der Roman aber nicht wirklich fesseln. Für einen Abenteuerroman empfand ich die Handlung als zu langweilig. Die Freundschaft, die auf dem Klappentext angekündigt war, war zwischen Jelliby und Bartholomew kaum zu spüren.

Überrascht war ich dagegen von dem tiefgründigen Inhalt, den man so nicht erahnen konnte. Die Themen Ausgrenzung, Rassenhass, Leben im Ghetto, soziale Unterschiede sind am Beispiel der Umgangs der Engländer mit Feen und Mischwesen beschrieben und lassen den Roman, der schätzungsweise im 19. Jahrhundert spielt, modern erscheinen und auf unsere heutige Zeit, in der Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Sozialneid allgegenwärtig sind. übertragen.

Schade fand ich, dass der Roman keinen Abschluss hat und mit einem Cliffhanger endet. Wer wissen möchte, ob Bartholomew seine Schwester retten kann, muss "Die Wedernoch" lesen. Auch wenn ich diesen Roman noch auf meinem SuB habe, werde mich der Fortsetzung noch warten, bis eine Leseflaute eintritt...




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