Freitag, 28. April 2017

Buchrezension: Susanna Ernst - Immer wenn es Sterne regnet

Inhalt:

Als Mary auf einem Trödelmarkt einen alten Sekretär erwirbt und darin ein Bündel Briefe findet, stürzt sie Hals über Kopf in eine Geschichte, die ihr Leben für immer verändert. Es sind Liebesbriefe aus den 1920er Jahren, geschrieben von einem gewissen Adam an seine heimliche Angebetete Gracey. Die sehnsüchtigen Zeilen treffen Mary mitten ins Herz, und sie beschließt, mehr über das ungleiche Paar und ihre verbotene Liebe herauszufinden. Dabei entdeckt Mary etwas, womit sie nie gerechnet hätte; und als der Himmel plötzlich aufreißt und es mit einem Mal Sterne regnet, wird der Ausflug in die Vergangenheit zu einer Reise zu sich selbst.

Rezension:

Mary wird von ihren Freundinnen zur Teilnahme an einem Blind-Speed-Dating in ihrer Heimatstadt Seattle überredet. Ihr "Match"ist, als das Licht angeht, ausgerechnet ihr ehemaliger Mitschüler Jerry, der ihr die Schulzeit zur Hölle gemacht hat. Panisch ergreift sie die Flucht und reist aus Seattle ab, um ihren Erinnerungen zu entkommen.
Jerry, der die hübsche Mary nun wiedererkennt und der sein Mobbing von damals zutiefst bedauert, versucht Mary ausfindig zu machen, um sich endlich bei ihr für sein Fehlverhalten entschuldigen zu können und mit seinem Gewissen ins Reine zu kommen.

Zurück in Papen County kauft Mary auf einem Trödelmarkt dem Antiquitätenhändler und Restaurator Eliah einen hergerichteten Sekretär ab, in welchem sich Briefe eines Adam an seine große Liebe Grace aus dem Jahr 1927 verbergen. Der junge Eliah, der etwas aus der Zeit gefallen wirkt, ist auch derjenige, der dafür sorgt, dass Jerry Mary seine Schandtaten aus der Schulzeit erklären und sie um Verzeihung bitten kann. Zwischen den beiden, die nach einem Totalschaden von Marys Mini notgedrungen gemeinsam unterwegs sind, entwickeln sich schon bad zarte Gefühle, während Mary eigentlich auf der Suche nach den Nachkommen von Adam bzw. Grace ist, um ihnen die hinterlassenen Briefe zu übergeben.

Dieser Young Adult-Roman ist abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten Mary bzw. Jerry geschrieben Die Handlung in der Gegenwart im Jahr 2013 wird in Ausschnitten durch die im Jahr 1927 geschriebenen Briefe von Adam unterbrochen, die eine durch gesellschaftliche Konventionen zum Scheitern verurteilte Liebe schildern.

Durch den Antiquitätenhändler Eliah erfährt der Roman einen Hauch von Magie, so dass Zweifel aufkommen können, ob es sich bei ihm wirklich um eine reale Person handelt.
Die Autorin bewegt sich nah am Rande zu Sentimentalität und Kitsch, schafft es aber durch ihren leisen und sehr berührenden Schreibstil eine zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden hoffnungslosen Romantikern Mary und Jerry entstehen zu lassen, die bisher nicht viel Glück in Liebesdingen hatten.
Als Leser taucht man in beide Protagonisten ein und spürt das tiefgehende Band, das die beiden schon seit Jahren verbindet.

"Immer wenn es Sterne regnet" ist ein unheimlich warmherziger, zauberhafter Roman mit liebenswürdigen Charakteren, der tief berührt, aber auch mit situationsbedingt humorvollen Szenen aufwarten kann. Er ist ein Roman für alle Leser, die offen für einen Hauch Mystik sind, die gerne in eine andere Welt eintauchen und an die schicksalhafte einzig wahre Liebe glauben. Mir persönlich war das Ende dann doch ein wenig zu konstruiert, aber wer beim Lesen bereit ist, die Realität auszublenden, für den ist dieser romantische Roman genau das Richtige!



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