Montag, 2. Januar 2017

Buchrezension: Matt Dickinson - Die Macht des Schmetterlings

Inhalt: 

Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings die Welt erschüttern?

Ein Schmetterling erschreckt ein Kaninchen und löst dadurch eine katastrophale Kettenreaktion aus, die das Leben von Menschen an verschiedenen Orten der Welt beeinflusst, verändert oder gar beendet. Von einem Mädchen auf dem Mount Everest über einen Jungen in Afrika, einer Pilotin in England oder einem Attentäter in Amerika.Ihre Schicksale sind unausweichlich miteinander verwoben, das Chaos kennt keine Grenzen. Doch wer von ihnen wird am Ende überleben – und wie?
Welche verheerende Auswirkungen der Flügelschlag eines Schmetterlings haben kann – davon erzählt dieser atemberaubende Roman auf faszinierende Art und Weise!


Rezension: 

Es beginnt um 7:37 Uhr in Großbritannien, als ein Schmetterling ein junges Kaninchen verwirrt, das wiederum ein Rennpferd erschreckt, wodurch eine Reihe von Ereignissen auf vier Kontinenten ausgelöst wird, die katastrophale Folgen für die Menschen haben.

Da ist die junge Bergsteigerin Kuni, die den Mount Everest besteigt und beim Abstieg um ihr Leben kämpft; der sechsjährige Bakili in Malawi, der das Maisfeld seiner Familie vor wütenden, hungrigen Pavianen verteidigen muss oder die Pilotin Tina, die in Großbritannien aufgrund eines Verkehrsunfalls mit einem Hirsch zu spät zum Flughafen kommt und einem anderen Flug nach Moskau zugeteilt wird, an dem wiederum der Vater von Kuni an Bord ist. 

Da das Rennpferd Mazarine Towns aufgrund eines Sturzes nicht als Sieger des Rennens hervorgeht, gewinnt überraschend ein Familienvater eine Rennwette und kauft seiner Tochter ein Bündel mit Helium gefüllter Ballons, das diese verliert und daraufhin in die Luft steigt und in den Motor des Passagierflugzeugs nach Moskau gesaugt wird. 

"Die Macht des Schmetterlings" ist ein Buch, das außergewöhnlich anders geschrieben ist. Die 340 Seiten enthalten 189 Kapitel, die insofern mit maximal zwei Seiten extrem kurz sind. das Setting und die handelnden Akteure wechseln schnell, so dass sich der Leser permanent in andere Situationen hineindenken muss. Ein roter Faden ist aber dennoch stets erkennbar, da die einzelnen Ereignisse sich gegenseitig bedingen bzw. die betroffenen Personen in Kontakt zueinander stehen. 

Zu Beginn war ich skeptisch, ob mir der Stil der schnellen Szenenwechsel gefällt und ob durch die Kürze der Kapitel überhaupt ein Zugang zu den Protagonisten möglich ist. Die Chaostheorie ist jedoch so durchdacht aufgebaut, dass man als Leser nur so durch die Kapitel rast, um weitere Zusammenhänge zu erkennen oder zu erfahren, welche fatale Folge durch eine weitere Kleinigkeit wie dem Kauf von Luftballons ausgelöst werden kann, mit der nicht zu rechnen war. Auch ist unheimlich spannend zu erfahren, ob die einzelnen Akteure ihr jeweiliges Dilemma lösen - und überleben - werden. 
Das Ende ist ein perfekter Abschluss des Buches, das der Kreis sich wieder bei dem Schmetterling schließt und dem Leser bewusst wird, dass ein solcher Kreislauf jederzeit wieder in Gang gesetzt werden kann. 

Auch wenn "Die Macht des Schmetterlings" ein Jugendroman ist, kann ich ihn Lesern jeder Altersklasse empfehlen. 


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