Montag, 19. Dezember 2016

Buchrezension: Jessie Ann Foley - Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm

Inhalt:

Ein Buch wie ein Grunge-Hit: wild, laut und gefühlvoll.

1993. Das ist das Jahr, in dem Nirvana ihr letztes Album ihr letztes Album veröffentlichen. Und das Jahr, in dem Maggie von Chicago nach Irland zieht. Maggie vermisst ihr Zuhause ebenso wie ihren chaotischen und musikbegeisterten Onkel Kevin, Einzig seine Musiktipps sind Lichtblicke im regenverhangenen Irland. Mit der Musik von Pearl Jam, den Smashing Pumpkins und Nirvana ist alles Neue erträglich. Als Eoin auftaucht, der Junge mit dem unergründlichen Lächeln, lässt ihr Heimweh langsam nach. Doch gerade, als die beiden sich näherkommen, erreicht Maggie eine schreckliche Nachricht. Und auf einmal steht sie vor der Frage, was wirklich wichtig ist im Leben...

Rezension:

Die 16-jährige Maggie lebt zusammen mit ihrer Mutter Laura und ihrer kleinen Schwester Ronnie in Chicago. Enge Bezugspersonen von Maggie sind ihre Großmutter - Nanny Ei - und ihr nur zehn Jahre ältere Onkel Kevin, einem Rockmusiker, der ihr die Liebe zur Musik näher bringt. Als Laura sich in den Iren Colm verliebt und nach nur vier Monaten heiratet, müssen die beiden Mädchen mit ihr nach Irland in das Städtchen Bray ziehen.

Maggie ist dort eine Außenseiterin und lernt lange nicht so schnell wie Ronnie neue Freunde kennen. Sie vermisst ihren Onkel, von dem sie sich aufgrund eines Streits mit Laura nicht einmal mehr vor ihrer Abreise verabschieden konnte. Sie zehrt allerdings noch von dem letzten gemeinsamen Erlebnis, einem Pearl Jam-Konzert, das sie begeistert hat.

Am Telefon berichtet ihr Kevin von einem Nirvana-Konzert im Februar in Rom, zu dem sie unbedingt hinmüsse. Für Maggie ist dies utopisch, da ihre Mutter ihr den Besuch niemals erlauben würde. Was Maggie zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnt, ist, dass Kevin nicht nur das Rockstar-Image von Kurt Cobain verkörpert, sondern selbst drogenabhängig ist.

Während Maggie mit Gleichaltrigen nicht viel anfangen kann und auch zu ihrer Mutter ein eher unterkühltes Verhältnis hat, fasst Maggie Vertrauen zu dem 99-jährigen Nachbarn Dan Sean, dem sie im Gegensatz zu ihrer Mutter alles erzählen kann.
Einzig mit ihrer Mitschülerin Aíne freundet sich Maggie eine Weile an, durch die sie erste sexuelle Erfahrungen mit Paul sammelt, die sie aber eher abschrecken, da sie keinerlei Gefühle für ihn empfindet.

Ihre melancholische Stimmung und das Gefühl des Alleinseins legt sie erst ab, als sie Eoin kennen lernt. Auch er hatte keine leichte Kindheit und lebt bei seiner Tante, wo er neben der Schule in ihrem Pub jobbt.

Als Maggie ein furchtbarer Schicksalsschlag ereignet, ist es Eoin, der sie auffangen kann und mit dem sie heimlich nach Rom fährt, um das legendäre Nirvana-Konzert zu besuchen, das für viele Fans eine Art "religiöses Erweckungserlebnis" ist. Maggie und Eoin verbringen eine wunderschöne Zeit miteinander auf ihrem kleinen Roadtrip nach Rom und sind dort zum ersten Mal in ihrem Leben rundum glücklich, bis die Carabinieri sie zusammen mit der besorgten Laura abholen.

Zurück in Bray wird Mary vor die Wahl gestellt: entweder sie wird von der Schule verwiesen oder sie darf Eoin nicht mehr sehen...

"Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm" ist ein Jugendroman, der den Leser musikalisch in die Jahre 1993/1994 zurückversetzt. Auch wenn das Cover des Buches an das Nirvana-Album "Nevermind" angelehnt ist, muss man kein expliziter Fan der Grunge-Band sein, um das Buch zu lesen. Es ist über lange Strecken ein sehr melancholischer Roman mit traurigen Schicksalen.
Erst die aufkeimende Liebe zwischen Maggie und Eoin ändert die Stimmung, gibt Hoffnung und macht Mut, für seine eigenen Wertvorstellungen zu kämpfen. Der Leser begleitet Maggie auf dem Weg zum Erwachsenwerden, auf dem sie sich die Freiheit und Unabhängigkeit von ihrer wankelmütigen Mutter erkämpft.



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