Montag, 31. Oktober 2016

Buchrezension: Jan Costin Wagner - Im Winter der Löwen

Inhalt:

Wie jedes Jahr seit dem Tod seiner Frau rüstet sich Kommissar Kimmo Joentaa für die Einsamkeit der finnischen Weihnachtstage mit einem Glas Milch und einer Flasche Wodka. Aber seine Ruhe wird gestört. Zuerst wird ein Gerichtsmediziner erstochen aufgefunden. Kurz darauf entgeht der bekannteste Talkmoderator des Landes, Kai-Petteri Hämäläinen, nur knapp einem Mordanschlag. Joentaas Team stößt rasch auf eine Verbindung – das Mordopfer war wenige Wochen vor seinem Tod zu Gast in Hämäläinens TV-Show...

Rezension:

Es ist Heiligabend und Kommissar Kimmo Joentaa arbeitet freiwillig, um sich vor der Einsamkeit zu schützen, seit seine Ehefrau Sanna vor drei Jahren an Krebs gestorben ist.
Joentaa wird allerdings keine ruhigen Feuertage in Turku verbringen, da der Gerichtsmediziner, den er auch persönlich kannte, beim Skifahren tot aufgefunden wurde. Er wurde brutal mit mehreren scheinbar wahllosen Messerstichen ermordet. Hinweise auf Täter oder Motiv gibt es keine.
Einen Tag später wird ein Puppenbauer in Helsinki ebenfalls durch Messerstiche getötet. Ermittlungen zum Tathergang und -werkzeug ergeben, dass es sich um denselben Täter handeln muss.
Die Gemeinsamkeit beider Opfer besteht in einem Fernsehauftritt bei dem bekannten Talkmaster Hämälainen. Offenbar muss die Fernsehsendung, in welcher als Laichen präparierte Puppen gezeigt wurden, etwas in dem Täter ausgelöst haben, dass ihn zum zweifachen Mörder hat werden lassen.

"Im Winter der Löwen" ist der dritte Band der Krimireihe um den finnischen Kommissar Joentaa und der erste, den ich gelesen habe. Joentaa ist ein melancholischer Charakter, der in Ruhe ermittelt, ohne sich in den Mittelpunkt zu drängen.
Den Tod seiner Frau hat er offensichtlich noch nicht verkraftet, da er sich an den für ihn traurigen Weihnachtstagen auf eine Liaison mit einer geheimnisvollen Prostituierten, die sich ihm nur als "Larissa" vorstellt und die kommt und geht, wie es ihr gefällt, einlässt.

Der Krimi überzeugt mehr durch den schwermütigen Kommissar und die düstere, atmosphärische Winterstimmung in Finnland, die durch die sprachlich knappe, unblutige Erzählweise hervorgehoben werden. Der Kriminalfall ist im Gegensatz dazu schwach bis langweilig, so dass bei der Tätersuche bei mir wenig Spannung aufkommen mochte und eher die Kritik an den Medien - was im Fernsehen gezeigt werden darf und was besser nicht - in den Mittelpunkt rückte.

Für den Hintergrund zu Joentaa und dem Verständnis für die Handlung um sein Privatleben fehlten mir die beiden vorangegangenen Bände der "Kimmo-Joentaa-Romane".



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