Montag, 29. August 2016

Buchrezension: Victoria Seifried - Alles in Buddha

Inhalt:

Voll erleuchtet? Das ist Mia Meinecke bestimmt nicht, doch alles läuft bei ihr perfekt – bis sich ihr Leben dazu entschließt, den Bach runterzugehen. Ihr Freund Mark trennt sich plötzlich von ihr, vor lauter Kummer blamiert sie sich vor ihrem Freundeskreis, und dann wird sie auch noch wegen eines dummen Missverständnisses fristlos gekündigt! Mia muss dem Chaos entfliehen und beschließt, mit ihrem besten Freund Hugo für drei Wochen um die Welt zu reisen. Damit nach ihrem großen Trip wieder alles besser läuft als vorher, schließen die beiden eine Wette ab: Mia muss ihren Herzschmerz besiegen, und Hugo soll mit knapp dreißig endlich entjungfert werden. Doch die beiden haben die Rechnung ohne das Leben gemacht.

Rezension:

In Mias Leben geht gerade alles schief: Nachdem sich ihr Freund Mark von ihr getrennt hat, verliert sie auch noch ihren Job aufgrund eines peinlichen Missgeschicks. Als sie sich dann auch noch vor all ihren Freunden und Bekannten bei einer Geburtstagsfeier blamiert, hält sie nichts mehr in Berlin. Ihre fünfjährige Cousine Emma, zu der Mia ein sehr enges Verhältnis hat, bringt sie auf die Idee einer Weltreise.

Ihren besten Freund Hugo, der sich verängstigt vor dem Staatsexamen drückt und noch nie eine feste Freundin hatte, kann sie überreden, mitzukommen.
Spontan bucht Mia dank einer sehr hilfsbereiten Mitarbeiterin eines Reisebüros eine dreiwöchige Reise mit den Stationen Paris, Las Vegas und Seoul, auf der sie auch der Kater von Hugo, genannt (Pech-)marie begleiten wird.

Da sowohl Mia als auch Hugo beschließen, dass sich (durch die Weltreise) etwas Entscheidendes in ihrem Leben ändern muss, schließen sie eine Wette ab. Mia muss endlich von Mark loskommen und dazu die von ihm geschenkte Kette entsorgen. Hugo soll entjungfert werden.

Voller guter Vorsätze kommen sie in Paris an, lassen sich von einem Franzosen die Stadt und die Sterne zeigen und verleben einen aufregenden Tag im Disneyland.
Mia schafft es allerdings nicht, ihre Kette loszuwerden. Ganz im Gegenteil - als sie sie versehentlich verliert, beginnt eine verzweifelte Suche. Diese steht aber auch nur symptomatisch dafür, dass sie sich von ihrem Ex Mark nicht lösen kann. Sie erstellt eigens unter Pseudonym ein Facebook-Profil, um zu testen, ob und wie Mark auf andere Frauen reagiert.
Hugo trifft zufällig eine Jugendschwärmerei wieder, merkt aber nach einem ersten Treffen, dass sie doch nicht die Frau seiner Träume ist, mit der er sein erstes Mal erleben möchte.

In Las Vegas haben Mia und Hugo Spaß bei einem Wet-T-Shirt-Kontest, einer Show der "Chippendales" und gewinnen Karten für eine Show einer Wahrsagerin sowie 5000 € beim ahnungslosen Pokern im Kasino. Sie erleben zwar viel, kommen aber mit ihrer Wette keinen entscheidenden Schritt weiter. Die Wahrsagerin, die der Reiseverkehrskauffrau verdammt ähnlich sieht, öffnet Mia jedoch die Augen, was sie in ihrer Beziehung zu Mark falsch gemacht haben könnte.

In Seoul verbringen sie eine Woche in einem buddhistischen Tempel und tun sich am Anfang schwer mit den dortigen Gepflogenheiten. Ohne Internet gewinnt Mia ein wenig Abstand zu Mark und schafft es sogar, ihre Kette in einen Fluss zu werfen. Hugo begegnet ausgerechnet in dem Tempel einem hübschen koreanischen Mädchen, das dort als Küchenhilfe arbeitet und Germanistik studiert. Hugo hat sich verliebt und Miri verspricht, ihn in Berlin zu besuchen.

Ganz überraschend hat Mia noch einen anschließenden Aufenthalt in einem Wellness-Hotel im Spreewald gewonnen, den Hugo und Mia nach der unkomfortablen Unterkunft im Kloster gerne antreten. Wie der Zufall so spielt, ist Mark auch in dem Hotel untergebracht und Mia hat die Möglichkeit zu beweisen, dass sich im Rahmen der Reise zum Positiven verändert hat.

"Alles in Buddha" ist ein unterhaltsamer Roman über zwei junge Menschen, die sich selbst im Leben noch nicht gefunden haben. Hugo kommt mit seinem Studium nicht weiter, weil er Angst vor dem Staatsexamen hat und im Umgang mit Frauen ist er - bis auf Mia - so schüchtern und unbeholfen, dass er noch nie eine Freundin hatte.
Mia ist eine Perfektionistin, die nach Außen den schönen Schein wahren möchte, aber eigentlich ein ganz anderer Mensch ist. Sie hat sich seit Jahren verstellt, um anderen möglichst zu gefallen, weshalb ihre Beziehung zu Mark zum Scheitern verurteilt war. Auf Dauer ist es einfach nicht möglich, eine Fassade aufrecht zu erhalten. Durch die Weltreise finden Mia und Hugo zwar nicht DIE Lösung, gewinnen jedoch Abstand von ihrem Leben in Berlin und sind am Ende offener für einen Neubeginn.

Auch wenn die Geschichte ein paar alberne Längen hatte, ich nicht ganz nachvollziehen konnte, welche Rolle der Kater auf der Reise spielen sollte und mir der Umstand der Reisebuchung und die Wahrsagerin etwas zu mythisch waren, hat mich "Alles in Buddha" als leicht zu lesende Lektüre gut unterhalten.



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