Freitag, 11. Dezember 2015

Buchrezension: Muriel Zagha - Der Wunschzettelzauber

Inhalt:

Die Engländerin Chloe ist zufrieden mit ihrem Job in einem kleinen Londoner Feinkostladen, stolze Mutter des aufgeweckten Nicolas – und Witwe. Chloes große Liebe, der Franzose Antoine, starb noch vor der Geburt seines Sohnes. Fünf Jahre sind seitdem vergangen, und Chloe trauert immer noch. Doch als Nicolas seine Mutter mit dem Wunsch nach einem Vater konfrontiert, bringt er die Dinge in Bewegung. Denn auch Chloes Freundinnen und ihre Mutter meinen, es sei allmählich Zeit für einen neuen Mann an ihrer Seite. Aber Chloe ist noch gar nicht bereit für die Liebe – oder vielleicht doch?

Rezension:

Chloe, eine junge Engländerin, verliert auf tragische Weise ihre große Liebe Antoine, den sie in Paris kennenlernte und bereits kurze Zeit später während ihrer Schwangerschaft heiratete.

Der Roman spielt fünf Jahre später. Chloe lebt nun als alleinerziehende Mutter zusammen mit ihrem Sohn Nicolas, der seinen Vater nie kennenlernen konnte, in London. Sie arbeitet bei Bruno in dem französischen Feinkostgeschäft "Bon Vivant".

Anfangs wird in kurzen Rückblenden erzählt, wie Chloe nach dem Tod ihres Ehemanns von Frankreich nach England zurückkehrte und wie schlecht es ihr vor Trauer ging, bis sie - auch ihrem Sohn zuliebe - sich aufraffte und Kontakt zu anderen Müttern schloss. Mit ihren drei Freundinnen Sally, Megan und Kaja, die alle sehr unterschiedlich sind, trifft sie sich regelmäßig und ist so weit mit ihrem Leben zufrieden. Vor Weihnachten eröffnet ihr Nicolas einen seiner größten Weihnachtswünsche: Er wünscht sich einen Vater.
Für Nicolas selbst ist dies keine große Sache, Chloe hängt aber immer noch an Antoine und hatte bisher keinen Blick für andere Männer.

Ihre Freundinnen versuchen sie auf liebevolle Weise zu verkuppeln, arrangieren Dates oder melden sie bei einer Online-Partnerbörse an. Chloe lernst selbst bei einer Hochzeit in Frankreich, zu der sie eingeladen war, Guillaume kennen, einen Freund Antoines aus Kindertage und Winzer im Burgund. Chloe ist von seinem Charme ganz hingerissen und kann ihn sich auch gut als Vater für Nicolas vorstellen. Für ihn müsste sie allerdings ihr gesamtes Leben in London aufgeben. In London selbst trifft sie auf den geschiedenen Charlie, der dort offensichtlich nichts anbrennen lässt, von dem sie sich dennoch hingezogen fühlt.

Auch wenn der Roman "Der Wunschzettelzauber" heißt, spielt Weihnachten eine untergeordnete Rolle. Seitdem aber Nicolas den Wunsch nach einem Vater geäußert hat, öffnet sich Chloe wieder für die Männerwelt. Das Buch dreht sich insofern um einen Neuanfang und die Freundschaft zwischen den Frauen.

Alle Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber jeder auf seine Art sympathisch. Durch die gute Beschreibung der Autorin und den Rückblick lernt man sie alle gut kennen, bevor die eigentliche Erzählung um das Suchen und Finden der Liebe beginnt.

Als Leser begleitet man Chloe gerne auf ihrem Weg aus der Trauer und durch zum Teil sehr witzige Situationen mit ihren Freundinnen, die alle ihre eigenen Probleme haben, oder beim Kennenlernen von Männern.

Zur Vorweihnachtszeit ein schöner und neben aller Emotionalität ein durchweg positiver Roman, der trotz des maßgeblichen Handlungsorts in London französisches Flair versprüht und sehr unterhaltsam zu lesen ist.

"Köstliche Unterhaltung, die so zart schmelzend daherkommt wie die beste Schokolade."
literaturmarkt.info


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